Mittwoch, 10. Januar 2018

Was wollen Männer wirklich von einer Prostituierten?

- Geht es in Wirklichkeit oft um die Abwertung der Frau schlechthin? -

Als ich noch jung war, hat mich mein Ex-Mann in erster Linie finanziell damit ruiniert, dass er in einer wirklich krankhaften Art und Weise unser Geld mit Prostituierten ausgegeben hat, aber immer abgestritten, dass es so war. Ich habe es aber gelegentlich rausbekommen, was nicht immer einfach war. Die großen Summen wie beispielsweise 10.000 DM in nur einer Woche, als Esther gerade frisch geboren war, obwohl ich doch dringend das Plus auf unserem Konto gebraucht hätte, um die Phase des Mutterschutzurlaubs gut zu überbrücken oder später nach unserem Umzug nach Hamburg über 50.000 DM in ca. einem halben Jahr, als ich bei der GEMA stellvertretende EDV-Leiterin war und einfach keine Zeit hatte, zu Hause unsere Kontoauszüge auszudrück, wo er mir damals immer erzählte, der Kontoauszugsdrucker unser Bank sei kaputt und meine Mutter anfing, so tüdelig zu werden, dass ich die auch nicht mehr damit habe beauftragen können und ich schon Schlimmes ahnte, aber natürlich nicht, dass er uns damit in die Situation gebracht hat, dass mein Haus in Schellhorn dann mit so viel Verlust zwangsversteigert wurde, dass das nicht mehr durch Arbeit aufzuholen war.

Mir war damals schon länger klar, dass seine Sucht nach Prostituierten trotz der eigentlich ja vorhandenen Liebe zu unseren gemeinsamen Kindern so krankhaft war, dass er trotz bester Vorsätze nicht dagegenan kam. Ich wusste auch inzwischen, wie sehr er seine Mutter hasste, auch wenn ich nie wirklich verstanden habe, warum eigentlich, denn Erne war immer für ihn da.

Er konnte es nur einfach nicht vertragen, mal kritisiert zu werden, egal von wem und egal wieso, auch nicht von seiner Mutter, von der er erwartet hätte, sie hätte ihn belügen und immer über den grünen Klee loben müssen .. was aber nicht der Wahrheit über ihre Erfahrungen mit ihrem ja einmal in der Schule extrem schlechten Sohn und auch der Tatsache, dass er schon als Kind so oft wegen Diebstahl und Unterschlagung Probleme gemacht hat, ja nunmal nicht entsprach.

Auch wäre es schwierig für sie gewesen, ihn dafür zu loben, dass er trotz oftmals guter Start ja laufend seinen Job verlor und nie irgendwo länger als allerhöchstens ein paar Monate gearbeitet hat .. und das lag vermutlich genauso wenig wie seine schlechten Schulnoten an Dummheit, denn eins war mein Ex nie, und das dumm. Er hatte nur einfach von vornherein nie Disziplin und war vermutlich schon als Kind unfähig, Wünsche, die er hatte, zurückzustellen .. und wenn sie sich auf legale Weise nicht erfüllen ließen, dann eben auf illegale.

Ich habe sehr oft gesagt, seine Mutter würde ihn doch lieben, auch mit seinen Fehlern, er hat es aber nicht verstanden und sein Hass gegen sie wurde immer größer, umso älter er wurde.

Als ich ihn zuletzt soweit hatte, eine Therapie zu machen, hätte er um Haaresbreite unseren Therapeuten zusammengeschlagen und der hat ihn rausgeschmissen.

Danach habe ich dann endgültig die Scheidung eingereicht und auch mal auf sein Handy geschaut und stellte fest, er betrog mich damals mit mindestens drei verschiedenen Frauen, einer Katrin, einer Helga, mit der er mich 12 Jahre immer wieder oder auch durchgängig betrogen hat trotz anderer Aussagen und einer Blondine, von der ich nicht sicher bin, ob sie nicht seine später nach Katrin feste Beziehung aus Berlin gewesen sein könnte. Aber das weiß ich eben nicht genau. Sie hatte nur eine gewisse Ähnlichkeit mit dieser Frau, die ich aber erst Jahre später dann ja kennengelernte habe, als es mit Katrin wieder aus war.

Nun habe ich mich eigentlich gewundert, warum er denn nie seine heimliche Geliebte Helga, mit der er sich 12 Jahre lang jeden Mittwoch traf, damals als feste Beziehung ausgegraben hat, sondern dann Katrin aus feste Partnerin aussuchte und als die ihm weglief, dieblonde  Babs aus Berlin.

Inzwischen kenne ich viele Leute, die lange wussten, dass mein Ex sich immer in der Mühlenau mit Helga traf, zum Teil gut .. und erfuhr nun auch noch zu meinem Erstaunen vor ein paar Tagen, dass er Helga mittwochs immer bezahlt hat.

Also Helga war sicher keine käufliche Hure, so schätze ich die Frau nicht ein. Die hing an meinem Ex, was man auch aus ihren sms hat damals gut rauslesen können und auch immer so rüberkam. Wenn man eine der Todesanzeigen liest, stellt man fest, sie hatte es sicher nicht leicht als alleinerziehende Mutter mit einem Job in der Küche einer Altenpflegeeinrichtung. Sowas wird immer nicht gut bezahlt, heute nicht und damals sicher auch nicht.

Sie mag froh gewesen sein, wenn er ihr manchmal Geld gab .. schon wegen ihrer Familie, die sie hat ernähren müssen ... aber ich kann mich reindenken, warum er ihr Geld gab statt sie wie mich oder andere Frauen, mit denen er wirklich zusammenlebte, finanziell auszunutzen oder zu verschulden.

Es war für ihn ein Unterschied, wer seine Partnerin zu Hause oder wer seine zusätzliche Frau im Bett war .. das war immer so .. und das trennte er auch klar.

Nun habe ich später, denn ich habe aus diversen Gründen mal Psychologie studiert und auch in einer Suchtklinik gejobbt, dabei ja gelernt, dass gerade der Borderliner oft seine Mutter hasst und deshalb auch seine sexuellen Bedürfnisse klar trennt .. in die Frauen, wo er Halt sucht, die oft zuweilen sowohl verherrlicht als auch hasst, je nachdem, ob er sich in geistig gerade in der Schublade Hass oder Liebe befindet .. denn dass ein Mensch weder gut noch böse ist, kann der Borderliner nicht nachvollziehen, weil der eine gespaltene Persönlichkeit hat.

Und er neigt dazu, deshalb Sex bei Prostituierten zu suchen, weil er diese Frauen so abwerten und auf diese Weise seinen Hass gegen die eigene Mutter etwas kompensieren kann.

Soweit war ich auch früher schonmal gekommen, als ich noch dachte, vielleicht wäre unsere Ehe durch eine Therapie meines Mannes noch zu retten, bis mir klar wurde, er wird so eine Therapie nie durchstehen und es hat einfach keinen Sinn mehr.

Als er kein Geld mehr hatte, da er uns ja extrem hoch verschuldet hat, wirklich welches für Prostitution auszugeben, hat er sich also in einer seiner Freundinnen, die dringend ein bisschen Geld gebrauchen konnte, da einen Ersatz gesucht .. sie wird das gar nicht wahrgenommen haben.

Sie lebt nicht mehr, arme Frau. Ich erzählte ja gestern schon in dem Text an meine Mama, dass sie so jung gestorben ist. Er ist mit ihr offensichtlich noch viel schlechter umgegangen als mit mir oder seinen später festen Beziehungen. Tja.

Ich interessiere mich aber mal dafür, ob es viele Männer geben wird, die Sex bei Prostituierten nur deshalb suchen, weil sie diese Frauen noch viel einfacher abwerten können als ihre Partnerin zu Hause, die heute in einer Welt, wo Frauen emanzipiert sind, sicher leichter Gegenwehr leisten wird, wenn ihr klar wird, dass sie über gemeine Sex-Praktiken abgewertet und erniedrigt werden soll.

Dazu habe ich viele interessante Texte gefunden, die ich hier mal alle reingestellt habe und auch kurz den Inhalt dazu vorstellen werde.

Siehe unten:

LG
Renate

https://www.wunderweib.de/warum-gehen-maenner-ins-bordell-4877.html

Hier wird z. B. gesagt, Männer, die immer wieder in einem Bordell landen, wollen gern angelogen werden .. es ist ihnen egal, warum sie gelobt werden, Hauptsache ist, sie werden gelobt und ihnen wird vorgespielt, sie sind toll.

Viele Männer glauben auch, mit einer Prostituierten wäre der Sex ja kein Betrügen anders als mit einer echten Affaire.

 http://www.bild.de/ratgeber/partnerschaft/prostituierte/was-frauen-von-ihnen-lernen-koennen-34732280.bild.html

 In diesem Text aus der Bild-Zeitung teilt eine Prostituierte ihre Freier in vier verschiedene Typen ein.

Einer von diesen Typen ist der sogenannte Elend-Freier, der sich daran hochzieht, dass er die Prostituierte für schwach, hilflos und in ihren Augen nicht in der Lage, sich gegen Abwertung und Missbrauch zu wehren sind.

Diese Freier gehören auch zu denen, die zuweilen so weit gehen, Prostituierte sogar umzubringen, weil sie ihren Hass gar nicht mehr unter Kontrolle haben.

Bei diesem Typ ist also definitiv Hass gegenüber Frauen das Motiv.

https://www.emma.de/artikel/ein-brief-geht-um-die-welt-313283

 Die Ex-Prostituierte Tanja veröffentlicht einen Brief an ihren Sex-Käufer und kriegt darauf von den unterschiedlichsten Männern alle möglichen Antworten.

Ein Zitat von ihr:

Du glaubst, du hast ein Recht dazu. Die Prostituierten sind ja ohnehin da. Aber weißt du was? Die Prostituierten sind nur da, weil Männer wie du einem gesunden und respektvollen Verhältnis zwischen Männern und Frauen im Weg stehen.

 Einer der typischen Antworten von typischen Puff-Gängern auf diesen Text .. die meisten haben sich ähnlich geäußert, dass in ihren Augen Prostituierte dazu da sind, sie sexuell zu erniedrigen .. das wäre der Sinn ihres Jobs.

Prostituierte gibt es nicht, weil Männer dafür Geld zu zahlen bereit sind, sondern weil es Prostituierte gibt. Diesen Job kann nämlich die überwältigende Mehrheit der Frauen nicht verrichten, man muss dafür mehr oder weniger geboren sein.“ Deshalb nennt man eine Frau, „die sich täglich von zehn verschiedenen Männern besteigen lässt, zu Recht eine Hure.

Also geht es vielen Männern nur darum, so endlich Frauen erniedriegen und damit ihren unterschwelligen Hass gegen Frauen loswerden zu können ???

 http://www.zeit.de/1973/03/handel-mit-der-liebe/seite-2

Daraus mal einfach ein Zitat, das auch darauf schließen lässt, dass die meisten Freier die Nutten, für die sie ihr Geld ausgeben, eigentlich verachten:

  Richtig sieht Dorothea Röhr das Einsamkeitsproblem der Dirne. Prostituierte werden verachtet und außerhalb ihrer Berufsausübung gemieden. Beziehungen zwischen den Prostituierten sind meistens durch den harten Konkurrenzkampf belastet; Freundschaften zwischen den Frauen sind selten. Mit den Kunden kann ein persönlicher Kontakt kaum entstehen. Um einen Rest von Selbstachtung zu bewahren, verabscheut die Prostituierte instinktiv ihren Partner in einem „Theaterstück“, in dem sie die Rolle einer käuflichen Sache, die Akteurin der Unzucht spielt und er das System personifiziert und finanziert, dessen Nutznießer und Opfer zugleich sie ist.

https://diestoerenfriedas.de/freier-sind-frauenhasser/

Daraus mal paar besonders fiese Textabschnitte, die deutlich machen, was Männer wirklich wollen, wenn sie zu einer Prostituierten gehen .. wenn man jetzt .. steht weiter vorn in dem Text .. davon ausgeht, dass das sehr viele Männer tun, verwundert es einen eigentlich nicht mehr, dass es ungefähr ein genauso hoher Prozentsatz an Männern ist, der auch die Ehefrau oder feste Partnerin misshandelt, also schlägt, beschimpft und abwertet.

Also mal ein Zitat:

 Was den wenigsten dabei klar ist: Die Männer, die zu Prostituierten gehen, sind nicht Richard Gere aus “Pretty Woman”. Viele von ihnen betrachten die Frauen, die sie benutzen, mit unverhohlener Verachtung. Der Grund dafür ist, wie Julie Bindel bereits 2010 im Guardian feststellte, blanker Frauenhass. Ihr offenbarte einer der Freier, den sie nach den Gründen fragte, warum er zu Prostituierten geht, dass er auf keinen Fall wolle, dass es der Prostituierten Spaß mache. Dann fühle er sich um sein Geld betrogen. Auch ob die Frauen Zwangsprostituierte waren oder nicht, war den Männer eher gleichgültig. Wichtig war, ob die “Dienstleistung” stimmte. Julie Bindels Interviews waren Teil einer Studie mit rund 700 Freiern. Die Männer wurden auch danach befragt, was geschehen müsste, damit sie nicht länger zu Prostituierten gehen. Die Antwort war eindeutig: Wäre der Sexkauf illegal, hätten sie also mit Folgen für ihr Privatleben zu rechnen, würden viele davor zurückschrecken.

 Männer gehen zu Prostituierten, weil sie sie benutzen können. Für sie sind diese Frauen nur Objekte, die sie nach Herzenslust für ihre Triebe hernehmen können. Die Foren, in denen sie sich austauschen, nennen sich “Hurentest” oder “AO-Forum”. Unverhohlen lassen die Männer da ihrem Frauenhass freien Lauf.

...oder ...

Freier sind Männer, die es für akzeptabel halten, Sex mit einem anderen Menschen zu praktizieren, der dabei keine Lust und sogar Schmerzen oder Ekel empfindet. Sie kaufen sich diesen Menschen. Deshalb ist die Argumentation, Prostituierte würden ja nur eine Dienstleistung und nicht sich selbst verkaufen, hinfällig. Die Freierseite sieht das ganz klar anders: Für 20, 40 oder 100 Euro gehört die entsprechende Frau ihnen. 

...oder...

 Der gleiche Mann geht dann hinaus und begegnet uns, den nicht prostituierten Frauen, mit all seinen Urteilen, mit seinem Siegeserlebnis im Kopf. Wundern wir uns dann, warum Vergewaltigung so gut wie straffrei ist und Sexismus und sexuelle Gewalt trotz allem Widerstand auf dem Vormarsch sind? Wie können wir annehmen, wir könnten in einer gleichberechtigten Gesellschaft leben, so lange Männer für 20 Euro legal diesen Interessen, in jeder Stadt, jeder Kleinstadt, ja jedem Dorf nachgehen können, auf Kosten der Frauen, die sie dort benutzen?

...oder...

 Doch die Wahrheit ist: Freier sind Frauenhasser, Frauenmisshandler. Der einzige Weg, sie davon abzuhalten, ist, den Sexkauf zu verbieten. Für Freier sind Prostituierte keine Menschen, sondern Mittel ihrer Triebbefriedigung und diese Einstellung ist durch die Legalisierung der Prostitution salonfähig geworden. Wollen wir in einer Gesellschaft leben, in der Frauen konsequent entmenschlicht werden?

https://www.welt.de/vermischtes/article123793374/Ich-ekelte-mich-vor-Euch-und-Euren-Fantasien.html

Daraus auch mal ein Zitat:


Ein Mann, der es nicht schafft, tiefe und nahe Beziehungen herzustellen, in denen Verbundenheit mehr zählt als ein Höhepunkt. Ein Mann, der seinen Gefühlen nur durch einen Orgasmus freien Lauf lassen kann. Der es nicht schafft, über seine Gefühle zu sprechen, sondern sie lieber in seine Geschlechtsteile drückt, aus denen sie dann abfließen können. Gleichzeitig muss Deine Männlichkeit auf einem ziemlich niedrigen Stand sein. Ein maskuliner Mann würde sich niemals selbst erniedrigen und für Sex bezahlen.
Was Deine Menschlichkeit angeht, so glaube ich an das Beste, auch in Dir. Ich weiß, dass tief in Dir drin auch ein Gewissen schlummert. Dass Du Dich im Stillen schon gefragt hast, ob das, was Du machst, ethisch und moralisch in Ordnung ist.

 http://literaturkritik.de/id/20971

Daraus auch mal ein Zitat:

Noch immer gibt es einige Menschen, die überzeugt sind, sie würden feministische Politik betreiben, wenn sie sich dafür stark machen, dass Prostitution gesellschaftlich als ein ‚Beruf, wie jeder andere‘ akzeptiert wird. Das Buch der ehemaligen Prostituierten und heutigen Journalistin Rachel Moran „Was vom Menschen übrigbleibt“ könnte auch ihnen endlich ein Licht aufsetzten. Es wäre mehr als wünschenswert. Denn wie Sabine Constabel im Vorwort bemerkt, „steht die gesellschaftliche Akzeptanz der Prostitution im diametralen Gegensatz zur Gleichberechtigung der Geschlechter“. Sie „zerstört“ Frauen, „die in der Prostitution arbeiten“, ebenso wie die „Freier und deren Beziehungen zu Freundinnen, Ehefrauen und Kolleginnen“. Denn „der Freier sieht alle Frauen mit Freier-Blick an“.
Doch beschädigt wird nicht nur die Psyche der Sexkäufer, die, wie Moran voller Verachtung für diese Herren formuliert, „Frauen als Masturbationsvorrichtungen“ benutzen. Auch die aller anderen Männer ist von den negativen Auswirkungen der Prostitution in ganz ähnlicher Weise betroffen. Denn „sie lässt in den Köpfen von Männern die illusorische Sichtweise entstehen, dass Frauen keine Menschen sind, wie Männer es sind, sondern nur die laufenden Trägerinnen eines Produkts, und dass sie eine prinzipielle Funktion erfüllen, ob sie dafür bezahlt werden oder nicht. Diese Funktion besteht darin, als Behältnis für die sexuelle Entladung von Männern benutzt zu werden. Sie werden mühelos und unmerklich aus den Sphären des Menschlichen verbannt. Sie sind keine Personen, die ihren männlichen Gegenübern ebenbürtig wären. Wie sollten sie auch, besteht ihre Hauptfunktion doch darin, etwas Fickbares zu sein“, so Moran, die wie man sieht, klare Worte durchaus nicht scheut. Damit sind die psychosozialen Verheerungen der Prostitution aber noch nicht erschöpfend beschrieben. Denn sie „sorgt zudem dafür, dass Frauen, indem sie die Prostitution ihrer Geschlechtsgenossinnen tolerieren, im einzelnen die Empfindlichkeit für ihr eigenes Menschsein verlieren. Wenn Frauen die Prostitution tolerieren, dann tolerieren sie in Wirklichkeit die Entmenschung ihres eigenen Geschlechts in einem weiteren und umfassenderen Sinn.“

https://www.aliceschwarzer.de/artikel/liebe-befuerworterinnen-der-freiwilligen-prostitution-317539

Daraus auch mal ein Zitat, das in meinen Augen das Problem gut darstellt.

Ich habe mir nicht grundlos nach meiner ersten Ehe gezielt einen neuen Partner gesucht, der nicht reich, aber sehr gebildet war, mir geistig ebenbürtig oder vielleicht sogar überlegen ist ... der selbstbewusst genug ist, dass er es nicht nötig hat, mich im Bett oder auch sonst als Menschen zu erniedrigen, weil er von Natur aus ein Frauenhasser ist.

Weil ich diesen Frauenhass .. auch bei mir selbst oder meiner Mutter gegenüber ... 36 Jahre lang, seit ich mit Vanessa nicht mehr Freundin (die er in den ersten 3 Jahren ja vergötterte), sondern Mutter und damit ein Objekt geworden war, das man hassen und herabsetzen muss.... persönlich erlebt habe.

Und als ich anfing, mich dagegen zu wehren, bin ich jahrelang geschlagen worden .. selbst dann, als ich mich getrennt habe in meiner eigenen Wohnung .. und auch dann, wenn ich deshalb die Polizei gerufen habe .. solange auch nur eines unserer gemeinsamen Kinder noch bei mir lebte, kam er immer wieder und trat einfach die Haustür ein.

Also ich zitiere mal:

 Ist euch eigentlich klar, dass eure Pro-Prostitutions-Haltung einmalig ist auf der Welt, ein echtes deutsches Phänomen? In Ländern wie Frankreich, Schweden oder Amerika würdet gerade ihr vermutlich ganz anders denken. Denn da bezeichnet man die Prostitution als „White Slavery“, und sind fortschrittliche Frauen zwar selbstverständlich solidarisch mit Prostituierten, kritisieren bzw. bekämpfen jedoch das System Prostitution.
Dieses System, das aus Frauen das käufliche Geschlecht macht – und das ausgerechnet in einer Zeit, in der der „kommunikative Sex“, also eine wirklich gleichberechtigte und gegenseitige Sexualität zwischen den Geschlechtern, zunimmt (wie auch die SexualforscherInnen konstatieren). Eure Verharmlosung und Bejahung des kommerzialisierten Sex aber dreht diese positive Entwicklung ­zurück.

... später ...

 Wenige Stimmen, darunter EMMA, stellten sich von Anbeginn an gegen diese Pervertierung der sexuellen Befreiung. Dabei gingen und gehen wir Feministinnen selbstverständlich nicht von einer ­natürlichen „weiblichen“ bzw. „männlichen“ Sexualität aus. Sexualität ist Kultur, ist ­erlernt. Und der Anspruch, dass Sexualität & Liebe Hand in Hand gehen, ist übrigens relativ neu. Im Patriarchat war Sexualität für Männer nichts als eine Art „Branding“ der Frauen, eine Machtausübung über Frauen; dabei unterschieden die Männer zwischen „Heiligen“, die ihnen allein gehörten, und „Huren“, die allen gehörten.
 Das hat sich nicht zuletzt dank der Frauenbewegung geändert. Die meisten Frauen haben heute eine weitgehend selbstbestimmte Sexualität und ein eigenes Begehren. Sollen also ausgerechnet wir fortschrittlichen Frauen jetzt zur Wiederherstellung der alten Ordnung beitragen, indem wir das System Prostitution akzeptieren? Im Namen der Emanzipation? Und des Profits! Denn die Profitraten in Prostitution und Menschenhandel, beide untrennbar miteinander verknüpft, liegen heute bei locker ­tausend Prozent. Der global organisierte Handel mit Frauen bringt mindestens ­soviel wie der mit Drogen und Waffen.

...später...

 Glaubt ihr, Prostitution sei identisch mit Sexualität? – Dann solltet ihr mal Prostituierte und Freier nach ihren wahren Motiven und wahren Gefühlen fragen (nicht die, die sie ihren Kunden vorspielen). Frauen, die sich prostituieren, geht es ums Geld, meist haben sie keine andere Wahl. Freiern geht es um Machtausübung: Einmal nicht diskutieren bzw. nach ihrem Begehren fragen, sondern einfach fordern.

https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/warum-gehen-manner-zu-prostituierten

Hier geht es um eine Studie:

Ich zitiere auch daraus mal ein paar Textabschnitte .. Rest bitte selbst lesen bei Interesse:

 Die Männer entsprachen keinem offensichtlichen Klischee. Die jüngsten waren 18, die ältesten 70, sie waren schwarz, weiß, asiatisch und osteuropäisch, die meisten hatten eine Anstellung und viele hatten eine universitäre Ausbildung. Die meisten waren gesellschaftsfähig, höflich und verfügten über eine durchschnittliche oder sogar ausgeprägte Sozialkompetenz. Mehr als die Hälfte war verheiratet oder in einer festen Beziehung.

... später ...

 2005 war eine Studie zu dem Schluss gekommen, dass sich die Anzahl der Männer, die für Sex bezahlten, innerhalb eines Jahrzehnts verdoppelt hatte. Die Autoren führten den Anstieg auf „eine größere gesellschaftliche Akzeptanz kommerzieller Sexualkontakte“ zurück, wir machten bei unseren Interviews jedoch die Erfahrung, dass sich die meisten Männer dafür schämen, wenn sie für Sex bezahlen und Schuldgefühle haben. Einer erzählte mir, er habe sich „enttäuscht und einsam“ gefühlt, er habe es als Geldverschwendung empfunden und ihn hätten Schuldgefühle gegenüber seiner Frau geplagt. Tatsächlich fanden wir heraus, dass das Verhalten der Männer voller Widersprüche war. Obwohl sie ihre Erfahrungen als „nicht erfüllend, leer und schrecklich“ empfanden, besuchten sie weiterhin Prostituierte.

... später ...

 Ich fragte ihn, wie oft die Frauen, die er bezahlte, wohl Gefallen an dem Sex mit ihm fänden. „Ich will nicht, dass es ihnen gefällt“, erkärte er. „Ich bezahle dafür und es ist ihre Aufgabe, mich zu befriedigen. Wenn sie Spaß dabei hätte, würde ich mich betrogen fühlen.“ Ich wollte wissen, ob er der Ansicht ist, dass Prositituierte anders sind als andere Frauen. „Die Tatsache, dass sie bereit sind, diesen Job zu machen, den andere nicht bereit wären zu tun, selbst wenn sie pleite wären, bedeutet doch, dass da irgendetwas in ihnen schlummert, das es ihnen möglich macht, so etwas zu tun, ohne angeekelt zu sein.“ Er schien voll von einer gärenden, hochbrisanten Frauenfeindlichkeit.

... später ...

 Bußgelder, öffentliche Bloßstellung, Benachrichtigungen des Chefs, gerichtliche Verfügungen oder das Risiko eines Eintrags in das polizeiliche Führungszeugnis würden die meisten Männer davon abhalten, für Sex zu bezahlen. Ob die Frauen Opfer von Menschenhandel sind, von Zuhältern erpresst werden oder auf andere Art zur Prostitution gezwungen werden, interessierte die Männer weniger. Etwa die Hälfte gab an, dass sie davon ausgehen, dass die meisten Prositiuierten Opfer von Zuhältern sind („Der Zuhälter übernimmt die psychologische Vergewaltigung der Frau“, erklärte einer). Von einem Besuch bei den Prostituierten hält sie das nicht ab.

Tja ... viele dieser Männer werden nicht so krank sein, dass sie alles aufs Spiel setzen, nur um so oft wie möglich dieses Gefühl zu kriegen, dass sie ihren Frauenhass ausleben können, indem sie eine Prostituierte menschlich herabsetzen.

Mein Ex war so krank ... es war ihm egal, ob seine Kinder darunter zu leiden hatten, dass meine Mama und ich oft nicht mehr gewusst haben, wie wir unserer Familie das nackte Überleben sichern konnten und noch dazu dafür sorgen, dass die Kinder, die ja auch seine Kinder waren, nicht auf alles, was ihnen Freude machte, haben verzichten müssen.

Ich bin solange bei ihm geblieben, wie die Kinder da waren und nicht ausgezogen ... ich habe dazwischen mehrmals versucht ihn loszuwerden .. es ging nicht.

Er liebte seine Kinder, aber er war nicht in der Lage, Verantwortung für sie zu übernehmen und für mich auch nicht.

Meine Kinder werfen mir das heute immer wieder vor.

Wenn ich dann sage, aber ohne diesen Mann gäbe es sie gar nicht, verstehen sie das nicht wirklich.

Dennoch ist es so.

Ich habe früher oft zu meinem Ex gesagt, wenn ich ihn nochmal treffen würde, ich würde rennen so schnell ich könnte, denn ihn kennenzulernen und mit ihm Kinder zu haben war das Schlimmste, was ich mir habe antun können.

Andererseits würden meine Kinder und auch die Enkel, die ich von ihnen habe, nicht auf der Welt sein, wenn ich nicht so dumm gewesen wäre, diesem Mann zu glauben, dass er mich lieben würde.

In Wirklichkeit war er sein Leben lang von einem abgrundtiefen Frauenhass geprägt.

Und auch seine Geliebte hat er bezahlt, was mir zeigt ...er brauchte dieses Gefühl auch dann immer noch .. sie hat es nur vermutlich nicht begriffen, was er da mit ihr gemacht hat.

Tja .. so paradox kann das Leben sein .. und meins war es.
 

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