Montag, 2. April 2018

Geliebtes zu verlieren gehört leider zum Leben ... (Teil 1)

.. und umso älter man wird, umso mehr Erinnerungen an diesen Schmerz gibt es

Ich möchte hier einmal an Menschen, Tiere und auch Orte erinnern, die ich im Leben verloren habe, was unendlich weh getan hat, sich aber dennoch nicht hat ändern lassen.

Meine Großeltern Margarethe und Friedrich Hafemann waren die beiden ersten geliebten Menschen, die ich binnen weniger Monate in den Jahren 1971 und 1972 habe gehen lassen müssen, weil sie gestorben sind.

Ich war damals erst 18 Jahre alt und bin mit meiner Mutter bei Oma und Opa aufgewachsen. Weil ich ohne Vater aufwuchs, war Opa wie ein Vater für mich und Oma auch nicht weniger wichtig.

Opa starb sehr plötzlich. Das war schlimm. Oma wiederum musste sich wochenlang grausem quälen. Das war noch schlimmer, aber ich musste dennoch damit fertig werden.



Meinen ersten Hund Waldi, den ich mit 10 Jahren zu Weihnachten bekommen habe, musste ich im Alter von 16 Jahren einschläfern lassen. Dazu ja zu sagen, ist mir nicht leicht gefallen, aber es ging zuletzt einfach nicht mehr anders, weil er sich nur noch gequält hat.












Unsere beiden Langhaardackel Tessa und Susi waren sehr bissige Hunde, aber innerhalb der Familie stellte das lange kein Problem dar. Rechts die beiden mit unserer Großen Vanessa.

Das änderte sich aber, als unser 3. Kind Esther auf die Welt kam. Esther war nach den Hunden in die Familie gekommen und sie akzeptierten sie nicht. Das änderte sich auch nicht, bis sie laufen lernte und die Türen aufmachen konnte.




Die beiden ins Tierheim zu bringen, fiel uns allen unglaublich schwer, zumal man von dort nicht erfuhr, an wen diese Hunde weitervermittelt wurden.

Dennoch ging es nicht anders.

Wir haben damals gleich einen anderen Hund, der zu Kindern passte, über dieses Tierheim wieder bei uns zu Hause aufgenommen. Auch jeder weitere Hund, der in meinem Leben zu uns kam, war danach aus einem Tierheim, um diese Sache irgendwie wieder gutzumachen, die mir bis heute weh tut.





Das ist unsere Susi 2, die dann nach diesen beiden Dackeln in unsere Familie kam. Sie wurde bei uns 13 Jahre alt. Wir mussten sie gehen lassen, als ihre Wirbelsäule plötzlich solche Schmerzen verursachte, dass Susi nur noch laut schrie. Das war dann schon, als wir in Depenau wohnten.






Ich habe vier Kinder und die liebten Tiere. Deshalb gab es viele Kleintiere in unserer Familie.

Eines davon war mir besonders ans Herz gewachsen, nämlich Sokrates Ratte. Wie alle Ratten wurde er nur 3 Jahre alt, und das ist für eine Ratte schon ein hohes Alter. Als er starb, hat mir das fast das Herz gebrochen. Ich hatte den alten Ratterich so lieb.

Auch einen geliebten Ort, an dem man gelebt hat zu verlieren, kann unglaublich weh tun.

1984 zogen wir aufgrund eines Arbeitsplatzwechsels meines Ex aus meinem Geburtshaus in Schellhorn nach Henstedt-Ulzburg, das wir gerade durch einen Anbau und die Gestaltung des neuen Gartens wunderschön für unsere große Familie zurechtgemacht hatten.

Schon das Vermieten fiel schwer. Durch diverse widrige Umstände wurde es später zwangsversteigert. Wir verloren durch den Umzug unsere besten Freunde, unsere Heimat und genau genommen unsere Wurzeln.
Meine Mutter war immer ein Katzenfan. Die erste Katze, die ich ihr schenkte, war Birbitz.

Er starb in Depenau an Hautkrebs. Auch ihn mussten wir irgendwann deshalb einschläfern lassen.





Als wir aus dem Kieler Tierheim Monti, genannt Rüssel mit der Nase, genannt Knut, als Freund für unsere damals noch lebende Susi 2 dazuholten, wohnten wir schon in Depenau.

Warum uns Susi starb, habe ich Euch eben ja schon erzählt.

Monti wurde leider nur 8 Jahre alt und starb daran, dass bei ihm das Cushing Syndrom falsch behandelt wurde.


Der Ort Depenau wurde für mich neben meinem Geburtsort Schellhorn eine zweite Heimat.

Hier kaufte ich, weil meine Töchter sich so sehr Pferde wünschten, die ersten Pferde Nixe, Reno und Chiwa. Hier bat ich meinen Ex, ihnen einen tollen Offenstall zu bauen. Hier war auch die Welt mit meinen Kindern noch vollkommen in Ordnung .. nur meine Ehe war das nie wirklich, obwohl ich sagen muss, ich habe meinen Ex samst seiner Fehler und Schwächen jahrzehntelang über alles geliebt.


Weil meine Ehe dennoch immer zerbrechlicher wurde, musste ich in einer zweiten Trennungsphase mit meinem Ex (wir haben uns zigmal wieder vertragen) Depenau auch aufgeben und wohnte dann eine Weile nur noch mit meinem Jüngsten Marius in Preetz, nebenan dann meine Mutter mit unserer Esther.

Die Hündin Susi 3 gehörte meiner Mutter.


Es gab in Depenau schon die Katzen Socke, Shadow und Blanka, die ich im Laufe der Zeit alle habe begraben müssen. Die schwarze Katze Shadow zuerst, dann den schwarzweißen Kater Socke und letzt erst kürzlich hier unsere weiße Katze Blanka. Wenn mir noch Fotos von den drei begegnen, werde ich sie Euch hier in diesem Bericht oder im nächsten Teil noch zeigen.

Omas Hündin Susi 3 mussten wir in Nettelsee gehen lassen, weil sie Gebärmutterkrebs hatte. Sie war damals 13 Jahre alt.

Was für ein Schmerz es ist, wenn Kinder plötzlich den Kontakt abbrechen oder einen die Enkel nicht mehr sehen lassen, habe ich später auch noch lernen müssen. Da sie alle noch leben und wenn ich sie zufällig treffe, sogar mit mir reden oder sogar vorgekommen ist, dass sie mir geholfen haben und ans Telefon gehen und mit mir sprechen oder einmal auf eine E-mail antworten, habe ich die Hoffnung auch nicht aufgegeben, dass das vielleicht bei jedem davon noch wieder anders werden könnte.

Weil Esther ihre Ausbildung noch beenden musste und ihre Beziehung zum Vater von Enkel Raphael nicht lange gehalten hat, war Raphael fast 3 Jahre wie ein weiteres Kind für mich.

Und dann kam es zum ersten Kontaktabbruch, wo gleichzeitig dann Vanessa und Enkelin Janin sowie Enkel Marc von Vanessa bis heute aus meinem Leben verschwanden. Tratsch ist das Schlimmste, was einem passieren kann.

Zumal man bei Tratsch nie weiß, was hinter dem Rücken alles erzählt wird und sich deshalb auch gar nicht wirklich dagegen wehren kann.

Bei Enkel Raphael war die erste Trennung nur eine vorübergehende genauso wie von seiner Mutter Esther, aber es würde nicht die letzte bleiben.

Es ist schwer zu beschreiben, wie sich das anfühlt, wenn ein Baby und Kleinkind, das man täglich versorgt hat, plötzlich nicht mehr da ist.


Im Jahr 2007 gab es schon Hündin Chérie in meinem Leben, aber meine Ehe mit meinem Ex Hansi war endgültig am Ende.

Es ist mir alles andere als leicht gefallen, als wir uns getrennt haben. Wir lernten uns im November 1969 kennen und beendeten diese Beziehung endgültig nach vielen Höhen und Tiefen im Februar 2007.


Dass die Konflikte mit den Kindern danach, die schon vorher durch ständigen Streit in unserer Ehe da waren, noch schlimmer wurden, war klar und es wurde auch nicht besser, als ich meinen heute 2. Mann Jürgen kennengelernt habe, der zwar für mich ein Glück, aber nun einmal nicht ihr richtiger Vater ist.

Meinen Ex-Mann loszulassen, empfand ich irgendwie damals als Erleichterung. Es tat sehr weh und war trotzdem gut, weil ich so überhaupt wieder zu mir selbst fand. Vorher war ich zunehmend nur noch ein Teil von ihm gewesen, nie wirklich der Mensch, der ich von Natur aus eigentlich bin.

Was ich danach alles verloren habe, damit geht es bald im Teil 2 weiter.

LG
Renate

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